4 Die Vulkane und das Erscheinen des Meeres

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Vulkanische Tusteinprobe Perm, geschlien und poliert. Gesteinsfragmente, die während des Ausbruchs aus dem Ausbruchskanal gerissen wurden, benden sich eingebettet in eine Matrix, die ursprünglich aus Asche bestand.

 

Bild: Museo cantonale di storia naturale

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I vulcani e l’arrivo del mare

Verteilung von Land und Meer im Permzeitalter und Position der Entstehungsumgebung der Gesteine des Monte Caslano (Stern).

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Während des Permzeitalters sah die Entstehungsumgebung der Gesteine des Monte Caslano vermutlich ähnlich aus wie die vulkanische Landschaft der heutigen Wüste von Atacama (Bolivien).

 

Bild: Marco Antognini 1995

Beim Übergang vom Karbon- zum Permzeitalter wanderte die Entstehungsumgebung der Gesteine des Monte Caslano nach Norden, näher an die tropischen Breitengrade heran. Das warm-feuchte Klima, das die Entwicklung von Steinkohlewäldern begünstigt hatte, war einer anhaltenden Trockenheit gewichen, die die Landschaft tief geprägt hat. Während des Perm wurde die Landschaft ausserdem durch eine intensive vulkanische Aktivität vom explosiven Typ geprägt, die auf vor ca. 280 Millionen Jahre datierbar ist. Mit einer Ausdehnung von 50 Quadratkilometern vom westlichen Teil des Monte Generoso bis hin zum Valganna-Tal (Italien), über den Monte San Giorgio und die Halbinsel Morcote, bedeckte eine Abfolge von Vulkangesteinen von mehr als eintausend Meter Dicke den Gneis des variszischen Grundgesteins. Rote oder violette Steine, oft als “Porphyr” bezeichnet, wurden in der Vergangenheit hauptsächlich zur Verwendung im Strassenbau gewonnen.

Die Steine, die hinter dieser Tafel zu sehen sind, haben eine solche Herkunft: Der vulkanische Tuffstein entstand aus dem Niederschlag und der anschliessenden Vermischung von Asche, Lapilli und Gesteinsfragmenten, die durch die Gewalt des Ausbruchs aus dem vulkanischen Kanal gerissen worden waren.

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Querschnitt von vulkanischem Tustein unter dem Mikroskop im polarisierten Licht. Prismatische Feldspatkristalle sind in einer Matrix bestehend aus Vulkanasche eingebettet.

 

Bild: Museo cantonale di storia naturale

Zu Beginn des Trias begannen die Gewässer des Ozeans Thetys die vom Felstgestein des Monte Caslano bedeckte Region zu überfluten. Zuerst bildeten sich grosse Deltas, wo sich Sand und Kies aus der Erosion der Perm-Vulkane ansammelte. Daraus entstanden Sandtsteine und Konglomerate in überwiegend rötlichen Farbtönen, die manchmal auch seltene Fossilien enthalten. Dies beweist, dass hier im mittleren Trias eine typische Meeresküste-Umgebung entstand ist. Diese Felsformationen gehören zur Servino und Bellano-Formation und können etwa zwanzig Meter weiter oben oberhalb des Weges betrachtet werden.

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Proben des Konglomerats Servino / Bellano-Formation (Unter- und Mitteltrias), bestehend aus kleinen Kieseln vulkanischen Gesteins, eingebettet in eine Sandmatrix und untereinander fest verbunden.

 

Bild: Museo cantonale di storia naturale